Ich komme aus einer libanesischen Familie, bin aber in New Jersey in den USA geboren und aufgewachsen, da meine Großeltern vor dem 1. Weltkrieg dorthin emigriet sind. Obwohl ich kaum arabisch spreche (sehr zum Bedauern unserer Nachbarin Tante Zarefah, deren Name mein Künstlername wurde) ist jedoch vieles in unserer Familie libanesisch geblieben. Wir haben zu Hause viel arabische Musik gehört und mein Großvater begeisterte auf Partys mit seinem Schwerttanz das Publikum.

Als ich vier Jahre alt war, konnte ich einmal die berühmte Eisprinzessin Sonja Hennie sehen und ich hatte danach häufig den Traum, mit diesen gleitenden Schritten einer Schlittschuhläufering auf einer Bühne zu tanzen und den Kindern aus dem Publikum Geschenke zu überreichen. Beides nämlich die Kinder und das Tanzen sind später mein Beruf geworden. Nach meinem High-School Abschluß ging ich aufs College, um Lehrerin für die Vor- und Grundschule zu werden und um mein Studium zu finanzieren, habe ich als Kellnerin in einem Restaurant gearbeitet. Durch meine Kollegin Maura lernte ich die Tänzerin Diane kennen. Sie machte Bauchtanz und schlug mir vor, den Raqs Sharki ebenfalls zu lernen, da ich ja schließlich Libanesin sei.

So bekam ich mit 20 meinen ersten Unterricht bei Tambil, einer Türkischen Lehrerin. Danach lernte ich bei der erfahrenen Lehrerin Tina. Gemeinsam mit meiner Freundin Maura habe ich mein erstes Kostüm genäht und schon bekam ich über Diane meinen ersten Auftritt. Sie war krank geworden und bat mich, für sie einzuspringen. Es war an einem Nachmittag und meine ganze Familie hatte mich begleitet. Sie saßen im Publikum und haben für mich die Daumen gedrückt. Wir alle waren glücklich, dass mein erster Auftritt ein voller Erfolg war. Anschließend folgten weitere Angebote und nachdem ich in New York verschiedene Bauchtanzseminare besucht hatte, wurde es dann allmählich richtig professionell. Ich besuchte in New Jersey die Two-Gals-Schule und ging gleichzeitig in die Ibrahim-Farrah-Schule für Nah-Ost-Tanz. Während dieser fünf Jahre hatte ich viele Auftritte u.a. in Florida und ich wurde immer bekannter. Bevor ich entgültig nach New York übersiedelte bot sich mir durch die Tänzerin Morocco die Gelegenheit, im Rahmen des Marakesch-Folk-Festivals nach Marokko mitzufahren. sechs Wochen lang reisten wir quer durch das Land und ich lernte meinen späteren deutschen Freund kennen. Im Anschluß an eine Tanz-Reise nach Thailand und Frankreich brachte mich also zwei Jahre später die Liebe nach Deutschland. Glücklicherweise konnte ich bald in meinem Beruf als Lehrerin arbeiten und den Orientalischen Tanz als Hobby beibehalten. Ich tanzte für Freunde, die ein Restaurant besaßen und so habe ich in den Jahren meines Aufenthalts in Hamburg viele nette Menschen kenngelernt.

Ich tanze gerne für die Menschen, um Ihnen Freude und Spaß zu geben. Es ist wunderschön, den Tanz den Ländern und Leuten vorzustellen, wo man ihn nicht kennt. So führte mich dieses Hobby u.a. nach Thailand, Japan, Finnland, Ägypten, Schweiz, Griechenland und nach Deutschland und vielleicht habe ich die Chance, noch weitere Länder kennenzulernen. Meine deutschen Freundinnen haben mich dann irgendwann gebeten, Ihnen diesen wundervollen Tanz beizubringen. Ich war überrascht und glücklich zugleich Ihnen den Orientalischen Tanz zu zeigen und so wurde ich auch zur Lehrerin.

Ich bin glücklich, dass sich mein Kindheitswunsch, die Welt zu sehen mit der Möglichkeit, durch den Orientalischen Tanz die Welt kennen zu lernen, erfüllt hat. Und wenn die Musik durch Deinen Körper geht, gehst Du den schönsten Weg durch die Welt Raqs Sharqi is your life, you feel life and where it takes you, you go!